Seit dem Sturz des Präsidenten Alfredo Stroessners im Jahre 1989 entwickelte sich das Wirtschaftswachstum mit negativer Tendenz. Seit 2003 ist jedoch wieder eine beständige Wirtschaftszunahme zu verzeichnen, die 2004 2,9% und im darauffolgenden Jahr 2,7% betrug.

Maximal 3,5% werden für das Jahr 2006 erwartet. Allerdings genügen die bisherigen Zuwächse nicht, um linear zu dem starken Bevölkerungswachstum (+2,3%) eine merkliche Erhöhung des Prokopfeinkommens zu erwirken. Dieses liegt z.Z. bei etwa 1300 US-$ pro Person.

2005 stieg das Handelsbilanzdefizit auf über 1,5 Mrd. US-$ an und hat sich auch 2006 weiter erhöht.Dabei gilt vor allem Soja als Hauptexportprodukt; Maschinen, Fahrzeuge, Konsumgüter und Brennstoffe stellen Importgüter dar. Paraguay hat außerdem Steuerbefreiung für ausländische Unternehmen und ein Lohnveredlungssystem (maquila) eingesetzt.

Der Guaraní inflatiert kontrolliert; Orientierung für die Zentralbank ist der Us-Dollar. Die Arbeitslosenquote liegt bei etwa 10%.

Obwohl die Regierung erhebliche Anstrengungen auf sich nimmt, ist auch das Investitionsklima ungünstig; eine durch Schwerfälligkeit und Korruption gekennzeichnete Verwaltung sowie ein ineffizientes Polizei- und Justizwesen verschlechtert die momentane Wirtschaftslage zusätzlich. Auch besondere Zulassungsverfahren für neue Unternehmen, Eigentumsregistrierung, Arbeitsgesetzgebung und die gerichtliche Durchsetzung von Verträgen erweisen sich als investitionshemmend.

Als Haupflösung zur Behebung dieser Schwierigkeiten wird eine umfangreiche Reform des Gerichtswesens genannt. Ein weiterer Hinderungsgrund ist außerdem die mangelhafte Verkehrsvernetzung im Binnenland. Es existieren keine Eisenbahnverbindungen, nur schlechte Straßen (meist nicht asphaltiert), und die Flughafen sind größtenteils schlecht ausgerüstet. Verbesserungen in den eben genannten Bereichen würden dazu führen, dass die extrem niedrigen Preise und Arbeitslöhne in Paraguay bei Investitionsentscheidungen stärker berücksichtigt werden.